Gemeinderatssitzung zur GMS

Bericht der Fränkischen Nachrichten, 18.01.2017 

KTS kann Gemeinschaftsschule werden

 

 

Die Karl-Trunzer-Schule kann Gemeinschaftsschule werden. Voraussetzung ist jedoch die Zusammenführung von KTS und Abt-Bessel-Realschule in einen Schulverbund nach vier Jahren ab dem Schuljahr 2017/2018.

Text und Bild: Olaf Borges, FN

 

Buchen. Die Entscheidung über die Weiterentwicklung der Sekundarstufe I - insbesondere die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule an der Karl-Trunzer-Schule (KTS) - wurde bei einer Klausurtagung des Gemeinderates 2014 auf 2016 vertagt, weil eine solche Festlegung nur vor dem Hintergrund gesicherter Rahmenbedingungen nach der Landtagswahl getroffen werden sollte. In der Sitzung am Montagabend im Bürgersaal des Alten Rathauses ging der Beigeordnete Thorsten Weber neben einem ausführlichen Rückblick auf die Weiterentwicklung der Schulen in Buchen ein und hatte viele Zahlen im Gepäck.

Nachdem eine Gesprächsrunde mit Vertretern des Staatlichen Schulamtes, Fraktionsvorsitzenden, Schulleitungen der KTS, ABR, Baulandschule und des Vorsitzenden des Gesamtelternbeirates das Ergebnis gebracht hatte, dass ein Verbund von KTS und ABR mit einer zweizügigen Gemeinschaftsschule nicht möglich sein soll, brachte das Gespräch von Bürgermeister Roland Burger mit Ministerin Dr. Eisenmann das grundsätzliche Signal zur Lockerung der Verordnung.

Mit Blick auf die kommenden, tendenziell geburtenschwächeren Jahrgänge und die ungewisse Weiterentwicklung im Sekundarbereich I seien laut Weber Investitionen in einen Anbau der KTS zum derzeitigen Zeitpunkt mit dem Haushaltsgrundsatz der intergenerativen Gerechtigkeit nicht vereinbar.

Karl-Trunzer-Schule und Abt-Bessel-Realschule könnten sich aber zunächst bis zur verbindlichen Zusammenführung innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren eigenständig entwickeln. "Die Schulentwicklung in Buchen könnte dann auf Sicht und ohne vorschnelle Bauinvestitionen erfolgen", erklärte der Beigeordnete.

Bei Raumknappheit reagieren

Bei sich entwickelnder Raumknappheit könne jederzeit reagiert werden, weil die Umstellung der KTS in jährlichen Stufen gleitend von der Werkrealschule zur Gemeinschaftsschule erfolgen würde. Davon unberührt seien gegebenenfalls notwendige bauliche Maßnahmen, die sich aus der Zusammenlegung der Lehrerzimmer, Verwaltungsbereichen und dergleichen ergeben.

Das Gremium folgte bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen der Empfehlung des Ausschusses für Verwaltung, Kultur und Soziales, der Entwicklung der KTS als Gemeinschaftsschule zuzustimmen - vorbehaltlich der verbindlichen Zusammenführung von KTS und ABR in einen Schulverbund. Der ist innerhalb eines Zeitraumes von vier Jahren, beginnend ab dem Schuljahr 2017/2018, unter einer gemeinsamen Schulleitung zu vollziehen. Bernd Rathmann, Martin Hahn und Johannes Volk waren - ebenso wie KTS-Schulleiter Walter Scheuermann - froh über den erreichten Kompromiss. Wie die künftige Schulleitung aussehen könnte, interessierte Johannes Volk. Doch Bürgermeister Roland Burger musste auf die noch unklaren Schülerzahlen verweisen. Je nach Anzahl seien vielleicht auch zwei Konrektoren, einer für jede Schule, denkbar, doch das werde erst die Zukunft zeigen.


Kommentar

Ein Geben und Nehmen

Von Olaf Borges (FN) zur Weiterentwicklung der Buchener Schulen

Es ist geschafft! Lange sah es nicht danach aus, als würde die Karl-Trunzer-Schule tatsächlich die Chance erhalten, zur Gemeinschaftsschule zu werden. Zwar saßen alle im gleichen Boot, ruderten aber nicht in die gleiche Richtung. Eltern und Schulleitung standen jedoch nicht nur hinter dem "zukunftsweisenden Modell", sondern haben sich auch dafür eingesetzt und Überzeugungsarbeit geleistet. Es hat sich gelohnt, alle Kräfte zu mobilisieren, um das gewünschte Ziel zu erreichen.

 

Bürgermeister Roland Burger stand in der Sitzung am Montag zu seinem Sprung über den Schatten, der aber auch seinen Preis hat. So muss innerhalb von vier Jahren der Verbund mit der Abt-Bessel-Realschule realisiert werden, und an einen Ausbau der Karl-Trunzer-Schule vorab ist auch nicht zu denken. Das Geben und Nehmen hat aber letztendlich alle hinter der Idee vereint und das Schiff "Gemeinschaftsschule" auf Kurs gebracht.



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