Stärkung der Sozialkompetenz

Ausgangslage

Einerseits ist die "Stärkung der Sozialkompetenz" eine wichtige Zielsetzung unserer Ganztagskonzeption, andererseits wurde mit der sukzessiven Einführung des gebundenen Ganztagsbetriebes ab dem Schuljahr 2008/09 offenkundig, dass immer mehr Kinder und Jugendliche soziale Defizite erkennen lassen.
Gleichzeitig machten wir die Erfahrung, dass die Wirkung der üblichen Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen der Schule auf Kinder und Jugendliche stark nachgelassen hat.

Wir nahmen die Herausforderungen an und suchten nach neuen Wegen und Unterstützungsmaßnahmen für unsere Schülerinnen und Schüler.

Im Rahmen der schulischen Weiterentwicklung wurde die Karl-Trunzer-Schule im Schuljahr 2010/11 in das Modellprojekt "Soziale Ganztagsschule - Schulentwicklung und soziale Kompetenz" des AGJ-Fachverbandes Freiburg aufgenommen. Neben Beratung und Prozessbegleitung wurden zuvor einigen Lehrkräften in dem mehrtägigen Seminar "Konflikt-Kultur - soziale Kompetenz und Prävention" der aktuelle Wissensstand zum Thema Mobbing sowie Handlungsstrategien der Prävention und Intervention vermittelt.


Maßnahmen

In der Zwischenzeit haben wir eine Reihe von Aktionen und Maßnahmen zur Weiterentwicklung der personalen und sozialen Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler ergriffen bzw. intensiviert.
Soziales Lernen und die präventive Arbeit zur Vorbeugung gegen Gewalt, Mobbing, Sucht und psychische Erkrankungen spielen eine zentrale Rolle in unserem Schulalltag. Daneben wollen wir eine "Konfliktkultur" aufbauen, in der Regeln eingehalten, Grundrechte nicht verletzt und Konflikte gewaltfrei gelöst werden. Da eine Schule ohne Konflikte weder machbar noch wünschenswert ist, nutzen wir Konflikte als Lernfeld.

Im Schuljahr 2011/2012 haben wir ein Sozialcurriculum für die Klassenstufen 5 - 10 entwickelt.

Seit April 2012 erhalten unsere Schülerinnen und Schüler bei Bedarf weitere Unterstützung und Hilfen durch die Schulsozialarbeit.

Im Herbst 2011 fiel unser Bemühen um die Schulsozialarbeit auf öffentliches Interesse. Seitdem ermöglicht ein Sponsor aus dem schulischen Umfeld die Realisierung des Präventivprojektes "Gewaltfreie Kommunikation". Das Kernelement bildet hierbei zunächst eine Fortbildungsmaßnahme für das Lehrerkollegium und die pädagogischen Mitarbeiter (Nov. 2012 - Februar 2013).

Zu Beginn des Schuljahres 2013/14 startete eine besondere Kooperationsmaßnahme mit dem TSV Buchen. In einem Pilotprojekt erhalten unsere Schülerinnen und Schüler mit Eintritt in die KTS und für die Dauer des Schulbesuchs eine kostenfreie Mitgliedschaft beim TSV Buchen. Neben der weiteren Stärkung personaler und sozialer Kompetenzen durch den Vereinssport sollen unsere Schülerinnen und Schüler auch zu sinnvoller Freizeitgestaltung anhand der vielfältigen Angebote des Mehrspartenvereins angeregt werden.

Die Teilnahme am Präventionskonzept "stark.stärker.WIR." des Landes Baden-Württemberg wurde Anfang Februar 2014 durch Beschluss der Gesamtlehrerkonferenz vereinbart. Damit können die eingeführten Einzelmaßnahmen unserer Präventionsarbeit noch stärker aufeinander abgestimmt und auf den verschiedenen sozialen Ebenen eingebunden werden, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten.


Ein Zwischenruf

Prof. Dr. Joachim Bauer - Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut:
"Der Mensch ist seinem innersten Wesen nach sozial.
Er besitzt eine natürliche Veranlagung zur Empathie und
sein Motivationssystem wird durch nichts so sehr auf Touren gebracht,
wie durch soziale Integration und Anerkennung."

Joachim Bauer: "Schmerzgrenze: Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt."
Karl Blessing Verlag, München 2011

Hinweis

In der Broschüre "In der Schule zu Hause? - Chancen einer sozialen Ganztagsschule - Tipps, Konzepte, Erfahrungen" wird das Modellprojekt "Soziale Ganztagsschule" des AGJ-Fachverbandes für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg vorgestellt.

Die Broschüre kann kostenfrei beim Referat Prävention des AGJ-Fachverbandes per Mail bestellt werden.


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