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Vorlesewettbewerb Bezirksentscheid

Gina Jacobs vertrat den Kreis würdevoll

Tolle Leseleistung beim Bezirksentscheid in Mannheim-Rheinau 

 

[19.04.2013] "Ein bisschen traurig bin ich schon", gab Gina Jacobs auf der Rückfahrt leise zu. Einen Grund dafür gab es eigentlich nicht. Denn die Sechstklässlerin der Karl-Trunzer-Werkrealschule hatte den Neckar-Odenwald-Kreis auf Bezirksebene des Vorlesewettbewerbs ehrenwert vertreten, schrammte aber knapp an der Qualifikation für den Landesentscheid in Stuttgart vorbei. Dass es schon ein riesiger Erfolg war, sich über den Klassen-, Schul- und Kreisentscheid überhaupt für diese Stufe qualifiziert zu haben, war bei der ehrgeizigen Schülerin unmittelbar nach dem Entscheid etwas in Vergessenheit geraten.

 

Dabei war Gina Jacobs die einzige Nicht-Gymnasiastin, die das Ticket für den Bezirksentscheid in Mannheim-Rheinau gelöst hatte und somit nur Gymnasiasten als Konkurrenten um sich hatte. Dies sorgte zwar plötzlich für eine ungewohnte Nervosität, doch Gina wäre nicht Gina, wenn sie diese überraschende Info komplett aus der Bahn geworfen hätte. Und so nahm sie ihren ganzen Mut und ihr ganzes Selbstbewusstsein zusammen und hielt bravourös mit.

 

Mit ihrer ausgewählten Textstelle aus Helmut Ballots "Das Haus der Krokodile" schaffte sie es dank passender Stimmlagen, Betonungen, verschiedener Leseschnelligkeiten und -lautstärken, die Zuhörer und die Jury in der Stadtbibliothek Rheinau in ihren Bann zu ziehen und bewegte sich dabei auf einem ganz hohen Niveau. Wie überhaupt das Niveau der kompletten Veranstaltung aller Ehren wert war. Mit ausdrucksstarken Stimmen erweckten alle Vorleser die Figuren ihrer Textstelle zum Leben, und kein einziger leistete sich einen größeren Patzer.

 

Nach dieser ersten Runde, in der alle Teilnehmer aus den Kreisen Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar ihre gewählte Stelle dargeboten hatten, folgte das Lesen des Fremdtextes, den die Mädchen und Jungen etwa fünf Minuten lang vorbereiten durften.

 

Hierfür war von Zweigstellenleiter Norbert Kugel, der sich für die Austragung des Entscheids verantwortlich zeichnete, ein fortlaufender Text aus "Hugo hebt ab" von Sabine Zett gewählt worden. Und auch hier bewies Gina ihre Qualitäten; realisierte aber auch die Leistung einiger Konkurrenten, die aus ihrem Textabschnitt innerhalb kürzester Zeit eine richtige Performance machen konnten. Souverän, flüssig und mit passender Betonung - allen Teilnehmern gelang es mit Bravour, die Atmosphäre des Textes an das Publikum zu übertragen. Laut Kugel habe es noch nie so eine makellose, in sich geschlossene Leistung gegeben.

 

 

 

 

 

Und so war die Jury, bestehend aus

- Sylvia Osthues (Freie Mitarbeiterin der Tageszeitung Mannheimer Morgen )

- Marianne Volz (Vorlesepatin)

- Barbara Kretschmer (Vorlesepatin)

- Lisa Weingärtner (Bibliothekarin) und

- Anna Brilla (Gewinnerin des Mannheimer Stadtentscheids 2012),

nicht zu beneiden, als sie sich mit ihren Aufschrieben zur Beratung zurück zog, während die Vorlesehelden und deren Begleitpersonen von Schülern der Konrad-Duden-Schule musikalisch und literarisch unterhalten wurden.

 

Dann war die Entscheidung gefallen: Der Bezirk "Karlsruhe-Nord", dem der Neckar-Odenwald-Kreis angehört, wird Anfang Mai in Stuttgart von Henri Cornec vom Bunsen-Gymnasium Heidelberg und von Lisa Liebetrau vom Friedrich-Ebert-Gymnasium Sandhausen vertreten. Unter lautem Applaus nahmen die beiden ihre Fahrkarten in Empfang.

 

Alle anderen Teilnehmer, für die der Vorlesewettbewerb 2012/13 hier zu Ende ging, durften sich nicht nur über das Buch "Mary, Tansey und die Reise in die Nacht" von Roddy Doyle und eine Ausgabe des "Spiegel" für Kinder freuen; sondern auch über eine Menge Lob von allen Seiten. Schließlich waren sie im Laufe des Wettbewerbs alle schon mehrfach Sieger geworden, und ihre Leistungen in Mannheim sorgten für mehr als nur anerkennende Blicke. Eigentlich also kein Grund, traurig zu sein!? Und bei der Ankunft in der Heimat konnte Gina dann auch wieder lachen.

 

Text und Fotos: I. Waldherr, KTS

Gratulation und Anerkennung

 
"Ein Buch, das man liebt, darf man nicht leihen, sondern muss es besitzen."
(Friedrich Nietzsche)