Erinnerungen, die für immer bleiben
Im vergangenen April waren wir mit einer Gruppe Französischlernender des Schulzentrums nach Autun gereist. Nun konnte in der Woche vom 15. bis 21. Oktober endlich der Gegenbesuch der Franzosen stattfinden. 14 SchülerInnen unserer Partnerschule „Collège St. Lazare“ und ihre zwei Begleitlehrkräfte Madame Christine Delmer und Madame Béatrice Gilot durften eine Woche lang das Leben in den Gastfamilien ihrer deutschen AustauschpartnerInnen kennenlernen.
Sonntagnachmittags gegen 16 Uhr wurde die französische Reisegruppe von unseren SchülerInnen mit ihren Familien und den Französischlehrerinnen Frau Rosche und Frau Baier in Buchen an der Bushaltestelle empfangen. Für viele war die Wiedersehensfreude groß, weil der Großteil der SchülerInnen nun ihren/ihre französische/n AustauschpartnerIn aufnehmen konnte, bei dem/ der sie schon in Frankreich eine Woche verbracht hatten.
Bereits am darauffolgenden Montag tauchten die Franzosen nach einer ersten Nacht bei ihren Gastfamilien voll in den deutschen Schulalltag ein und besuchten den Unterricht gemeinsam mit ihren AustauschpartnerInnen. Am Abend konnte man sich während des „Fête de Bienvenue“ in der Aula der ABR dann in lockerer Atmosphäre besser kennenlernen. Die deutschen SchülerInnen hatten leckeres Fingerfood vorbereitet und die Getränke wurden von der Schulleitung spendiert (besonders großen Anklang fand dabei SPEZI, weil dieses Getränk in Frankreich nicht zu finden ist). Nach dieser leckeren Stärkung hatten alle Spaß bei verschiedenen Kennenlernspielen. Die Schulhausführung fand großen Anklang bei den französischen Gästen und offenbarte Unterschiede zwischen den beiden Schulen.
Den Dienstag verbrachten die SchülerInnen gemeinsam in der Schule und nahmen auch am Nachmittagsunterricht der KTS teil. Am späten Nachmittag gaben sich die Gastfamilien sehr viel Mühe, den Franzosen die Umgebung bei unterschiedlichen Unternehmungen näherzubringen; Sei es durch den Besuch der Eberstädter Tropfsteinhöhle, des Technikmuseums in Sinsheim, der Stadt Miltenberg oder durch das Entdecken deutscher Köstlichkeiten im Supermarkt.
Am Mittwoch hatten unsere Gäste aus Frankreich dann bei einer Stadtrallye die Möglichkeit, Buchen gemeinsam mit ihren AustauschpartnerInnen eigenständig zu erkunden. Innerhalb des Stadtkerns versuchten Vierergruppen aus deutschen und französischen Lernenden Antworten zu Fragen rund um Buchen zu finden. Beim „Brezzekönig“ erfragten sie beispielsweise die Preise verschiedener Backwaren und erhielten sogar eine Brezel als Belohnung (Merci Madame Rosche)! Auch für die Siegergruppe mit den meisten richtigen Antworten gab es einen Preis: Spezi und deutsche Süßigkeiten. Natürlich erhielten die restlichen Teilnehmenden einen Trostpreis.
Für den Donnerstagvormittag stand der Schulbesuch auf dem Plan, bevor man sich dann um 10:30 Uhr in Begleitung der Schulleiterin Frau Schwarz und den betreuenden Lehrerinnen zu Fuß auf den Weg zum alten Rathaus machte. Hier wurde die Gruppe von Bürgermeister Roland Burger persönlich offiziell begrüßt und über Buchen, seine Geschichte und Traditionen informiert. Nach einem Pressefoto fand ein gemütliches Beisammensein mit Snacks und Getränken statt. Auf dem Rückweg zur Schule wurde ein Stopp bei der „Alla Hopp“ Anlage eingelegt. Die französischen und deutschen SchülerInnen konnten hier ihre überschüssige Energie an den Spielgeräten auspowern. Der Tag endete mit Nachmittagsunterricht und einem individuellen Programm in den Gastfamilien.
Das Highlight der Austauschwoche war der Tagesausflug nach Würzburg am Freitag. Morgens trafen sich die SchülerInnen mit den Lehrerinnen Madame Delmer, Madame Gilot, Frau Rosche und Frau Baier am Bahnhof in Seckach. Dank ausgebliebener Verzögerungen der Deutschen Bahn kam man mit dem Zug pünktlich am Hauptbahnhof Würzburg an und konnte den kurzen Fußmarsch in Richtung „Schwarzlichtfabrik“ antreten. Nachdem die deutsch-französischen Teams aus AustauschpartnerInnen sich mit leuchtenden Farben gegenseitig anmalen durften, ging es auf den Minigolf-Parcours in ganz besonderem Ambiente. Die interkulturellen Mannschaften hatten sichtlich Spaß und lernten sich in einer lockeren Atmosphäre gegenseitig noch besser kennen. Zur Mittagszeit verspeisten alle dann bei einem gemeinsamen „piquenique“ das mitgebrachte Vesper, um im Anschluss gestärkt in Richtung Innenstadt zu marschieren. Dort konnten Frau Rosche und Frau Baier sich als Touristenführerinnen ausprobieren und den französischen Gästen den Würzburger Dom sowie die alte Mainbrücke mit Blick auf die Festung Marienberg zeigen. Hier durfte natürlich das obligatorische Gruppenfoto nicht fehlen. Nach dem kulturellen Exkurs blieb glücklicherweise noch genügend Zeit für die Jugendlichen, um in Kleingruppen die Stadt selbst zu erkunden und die Geschäfte zu durchforsten (auf französischer Seite standen besonders „Lindt“, „Bärentreff“ und „Drogeriemarkt Müller“ hoch im Kurs) , bevor es mit dem Zug wieder zurück in Richtung Seckach ging. Den letzten Abend verbrachten die Franzosen dann in ihren Gastfamilien.
Bei der Verabschiedung am Samstagmorgen an der Bushaltestelle des Schulzentrums war spürbar, dass der Abschied beidseitig schwerfiel! So manche Tränen flossen und der ein oder andere Franzose äußerte den Wunsch, noch länger in Buchen bleiben zu wollen. Der Eindruck, den die Lehrkräfte während der Woche gewonnen hatten, bestätigte sich in Gesprächen mit den deutschen Gasteltern und den „Corres“: Der Austausch brachte Freundschaften hervor. Möglich wurde dies, weil jeder offen und bereit dafür war, sich trotz mancher Missverständnisse und der Sprachbarriere für das Wohlergehen der AustauschpartnerInnen einzusetzen. Wir sind dankbar für dieses tolle Erlebnis und freuen uns jetzt schon auf den nächsten Besuch in Autun.
[L. Baier]
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